10/07/2020 Pressemitteilung
Zwischen Petition und Rebellion
Öffnungszeiten:
bis 25. Oktober, Di bis Fr, 10-13 und 14-17 Uhr sowie Sa und So, 12-18 Uhr
vom 30. Oktober bis 8. November, Fr bis So, 12 - 18 Uhr
Eine Ausstellung der Initiative Perspektivwechsel e. V. im Future Lab des FEZ-Berlin, für Jugendliche ab 16 Jahren.
Deutschland hatte Kolonien? Aber nicht viele und nur kurz, oder? Noch immer wissen viele Menschen nicht über die deutsche Kolonialgeschichte Bescheid. Dabei war Deutschland in insgesamt zehn Ländern in Afrika, China und im Pazifik Kolonialmacht. Die Ausstellung „Zwischen Petition und Rebellion“ der Initiative Perspektivwechsel e.V. zeigt im Future Lab des FEZ-Berlin vom 9. Oktober bis 8. November die Auswirkungen der deutschen Kolonialisierung Kameruns. Durch spannend aufbereitete Geschichten aus der Perspektive von Menschen, die sich dem Kolonialismus widersetzt haben, wird eindrucksvoll gezeigt, wie Kolonialismus und Rassismus zusammenhängen.
Die im Rahmen des Bildungsprojekts „Auf den Spuren des Widerstands gegen Rassismus“ entstandene Wanderausstellung basiert auf dem Comic „Widerstand. Drei Generationen antikolonialer Proteste in Kamerun“ und skizziert auf Tafeln sowie an Video- und Audiostationen drei Generationen antikolonialen Widerstands in Kamerun. Die auf historischen Fakten beruhenden Geschichten über den König Douala Manga Bell, den Aktivisten Blaise André Essama und die Anlu-Rebellion der Kom-Frauen zeugen von einer gewaltsamen Umstrukturierung aller Lebensbereiche während der Kolonialzeit. Von Zwangsarbeit, Ausbeutung und Zerstörung von Gemeinden und Wissen. Zwei jugendliche kamerunische Comicfiguren begleiten die Besucher durch die Ausstellung und kommentieren die Ereignisse und ihre Auswirkungen auf die Gegenwart. Interaktive Elemente laden zum Mitmachen ein.
Am 7. Oktober wurde die Ausstellung im FEZ-Berlin in Anwesenheit von den Organisatoren der „Initiative Perspektivwechsel e. V. “ eröffnet. „Die Geschichten des Widerstands“, so Hilaire Djoko, einer der Ausstellungsmacher in seiner Rede zur Eröffnung, - „…brechen mit dem rassistischen Bild, das in Deutschland oft von Afrika gezeichnet wird. Ein Kontinent, der stagniert und handlungsunfähig ist. Der Anspruch unserer Arbeit und der Ausstellung ist es, mit jungen Menschen über den Kolonialismus und seine Auswirkungen auf die heutige Zeit ins Gespräch zu kommen.“
„Das FEZ-Berlin setzt sich in seiner Bildungsarbeit seit jeher gegen Rassismus ein. Um rassistische Denkmuster zu verstehen und zu durchbrechen, ist die Aufarbeitung der eigenen Kolonialgeschichte elementar. Daher schätzen wir uns glücklich, dass die Initiative Perspektivwechsel e. V. unser Haus als erste Station für die Wanderausstellung ausgewählt hat. Wir hoffen, dass viele Jugendliche die Möglichkeit nutzen, sich im Rahmen der Ausstellung näher mit kolonialen Systemen und bestehenden Machtverhältnissen zu beschäftigen“, so Thomas Liljeberg-Markuse, Geschäftsführer des FEZ-Berlin.
Partner:
Das Projekt wird durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa des Landes Berlins, der Berliner Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit, der Stiftung Nord-Süd-Brücken mit finanzieller Unterstützung des BMZ und der Stiftung :do gefördert.
Das ganze Programm:
Infos: www.fez-berlin.de
Facebook.com/fezberlin
Online-Tickets: https://tickets.fez-berlin.de
Future Lab im FEZ-Berlin
Das neu eingerichtete Future Lab im FEZ möchte Schnittstelle zwischen zukunftsrelevanten Fertigkeiten und Kompetenzen sein. Wir verfügen über 3+1 Räume im FEZ, die als Werkstatt, Medienlabor und Think Tank eingerichtet sind. Ziel ist das interdisziplinäre Arbeiten, um Lösungen für neue und alte Probleme zu finden. Das Team besteht aktuell aus einer bildenden Künstlerin, einem Techniker und einer promovierten Mathematikerin.
Ihr findet uns auf Instagram unter @futurelab_fez.
Wir werden bald unser technisches Programm bekannt geben, zudem haben wir eine Medienwerkstatt eingerichtet:
Im Schuljahr 2020/21 werden wir uns unter anderem - parallel zum politischen Zeitgeschehen - dem Schwerpunktthema „Kolonialismus“ widmen.
Ziel ist die Medienproduktion der Teilnehmenden, einzeln oder in der Gruppe. Durch die praktische Auseinandersetzung vertiefen wir das Denken über die Thematik und bringen diese mit dem Leben der Jugendlichen in Verbindung.
Dieses Angebot für Schulen findet ihr unter
fez-berlin.de > Mehr FEZ > Bildungsangebote > Kulturelle Bildung
Projektleitung:
Carola Mücke
Eventmanagement
Team Kultur und Medien
T. +49 30 53071-415
c.muecke(at)fez-berlin.de