Foto: Michael Kirsten

30.03.2017 Pressemitteilung

Pilotprojekt "Rettung in Sicht" im FEZ-Berlin erfolgreich beendet

Zertifikatsübergabe und Überreichung des Arbeitsvertrages

„Es ist so weit: Endlich habe ich das Zertifikat zum Rettungsschwimmer“ postete Ramadan Al Zaher, einer der Teilnehmer von „Rettung in Sicht“, am 26. März 2017 auf Facebook.

Am 25. März endete im FEZ-Berlin das Pilotprojekt „Rettung in Sicht“. Sechs syrische Geflüchtete wurden im Rahmen eines sechsmonatigen Praktikums von Oktober 2016 in der Schwimmhalle des FEZ-Berlin zu Rettungsschwimmern ausgebildet: Der gelernte Kfz-Mechaniker Ramadan Al Zaher, Mahmoud Mohammad, der Informatik studierte und sich politisch gegen das Regime engagierte, Mohamad Ezzat Mardini, Vater der Olympia-Teilnehmerin Yusra Mardini und selbst ehemaliger Trainer der syrischen Schwimmmannschaft, Ziad Kzzool, Familienvater und einstiger Fußballtrainer sowie Maher Hussein und Ahmad Hasan, die bereits in Syrien Rettungsschwimmer waren.

Während der Ausbildung erhielten die Teilnehmenden, die bereits als Rettungsschwimmer gearbeitet hatten, durch das Jobcenter Aufforderungen, sich bei den Berliner Bäderbetrieben zu bewerben. Eine solche Bewerbung ist aber nur mit einem deutschen Zertifikat und daher erst mit Bestehen der Rettungsschwimmerprüfung in Deutschland möglich. Das Ziel des FEZ-Berlin, die sechs Auszubildenden für die Prüfung zu befähigen, wurde in der Zwischenzeit mehr als erfüllt:

Trotz unterschiedlicher Ausgangsvoraussetzungen wurden zwei Teilnehmer in Silber geprüft, vier in Gold. Einer der vier in Gold Geprüften konnte bei Ausbildungsbeginn kaum schwimmen.

Mit ihren Zertifikaten haben die Teilnehmer auf dem Arbeitsmarkt große Chancen: Arabisch- und deutschsprachige Rettungsschwimmer werden händeringend gesucht.

Alle Teilnehmenden nahmen am Deutschkurs der Sprachschule Sonnenschein im FEZ-Berlin teil und gingen abends zusätzlich in Volkshochschulkurse. Dadurch konnten sie ihre anfänglichen Sprachkenntnisse von A1 und A2 wesentlich verbessern: Zwei der Teilnehmer haben mittlerweile ein Sprachniveau von B1 und B2.

Auch praktische Berufserfahrungen konnten die angehenden Rettungsschwimmer bereits im FEZ-Berlin sammeln: Als Auszubildende nahmen sie nicht nur an Firmenfesten und Projekten teil, sondern hospitierten beim Unterrichten von Schulklassen und Schwimmkursen. Unter Anleitung betreuten sie später Schüler. Bei der Abschlussveranstaltung am Donnerstag, den 30.03.2017, erhielt einer der Teilnehmer einen Arbeitsvertrag als Rettungsschwimmer für die Schwimmhalle des FEZ-Berlin.

Folgeprojekte werden derzeit entwickelt. „Rettung in Sicht“ hatte Modellcharakter und soll auf andere Ausbildungsgewerke übertragen werden. Diesmal werden sozialbenachteiligte junge Menschen und Geflüchtete mit- und voneinander lernen.

Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales – Der Beauftragte des Senats von Berlin für Integration und Migration

Die Porträts der Teilnehmer des Projekts, geschrieben von der Journalistin Eva-Lena Lörzer, finden Sie hier: https://interkulturelle-arbeit.fez-berlin.de/projekt-rettung-in-sicht/

 

Fotograf: Michael Kirsten

v.l.n.r. untere Reihe: Mahmoud Mohammad*, Alexandra Papadopulos, Projektleiterin, Sarah Tobias Betreuerin, Ziad Kzzool*, Thomas Liljeberg-Markuse, Geschäftsführer FEZ-Berlin, Andreas Germershausen, Beauftragter für Integration und Migration des Berliner Senats, Maher Hussein*

obere Reihe: René Moegelin Trainer, Ingo Nordmann, Prüfer, Ahmad Hasan*, Ramadan Al Zaher*, Ezzat Mohamed Mardini*, Ben Helal Betreuer

* Teilnehmer